Auf nach Pringle Bay

Heute können wir mal wieder länger schlafen. Wir brechen erst gegen zehn Uhr auf zum Flughafen Mpumalunga  Kruger International Airport von Nelspruit (Mbombela). Der Airport liegt etwa zwei Autostunden vom Marloth-Park entfernt und soll ab dem Herbst sogar vonLufthansa/Eurowings angeflogen werden.

Kapstadt

Kapstadt, eine Stadt mit einer ganz besonderen Lage: Das Meer, der Tafelberg, der Lionshead und die zwölf Apostel, welche sich an der Küstenstraße entlang reihen. Die Strände, die wunderschönen Vorstädte, die ausgezeichneten Restaurants: Alles dies macht die Stadt zu einem der beliebtesten Traumziele dieser Welt. Wer hierher kommt, sollte sich die Zeit nehmen, um einige Tage hier zu verweilen. Am schönsten wohnt man in dem Vorort Camps Bay: Nicht billig, aber mit traumhaftem Blick auf das Meer und die dramatischen zwölf Apostel. Man kann von hier aus so viele Tagesausflüge unternehmen, dass man locker eine Woche dafür braucht. Die besten Ausflüge sind:

  • Mit der Seilbahn auf den Tafelberg, wenn er nicht gerade seine Wolkendecke trägt oder es für die Bahn zu windig ist. Dort kann man auf einigen Wanderwegen auch wieder bis nach unten laufen. 
  • Die Weinregion mit hübschen kleinen Orten und den gepflegten Weingütern, wo man wohnen oder an einer Weinprobe teilnehmen kann. Ebenfalls zu empfehlen ist ein Picknick im Garten an warmen und sonnigen Tagen. Dazu die Fahrt in der grandiosen Berglandschaft.
  • Simons Town mit seinen süßen Pinguinen, denen man recht nahe kommt.
  • Chapmans Peak, eine Traumstraße entlang der Küste. 
  • Wer Action sucht, kann den weißen Hai vom Käfig aus beobachten bei einer Tour in Gaansbai - ein ganz unglaubliches Erlebnis.
  • ein Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung, wo man mit einer kleinen Zahnradbahn auf einen Felsen fährt und von dort auf das Meer schauen kann. Hier ist nicht der südlichsten Punkt, der ist nämlich am Cape Algulhas.
  • Von Juni bis Oktober ist Wal-Saison an der Küste. Ein ganz besonderer Ort dafür ist Hermanus, etwa 150 Kilometer entfernt. Hier ist einer der Top-Hot-Spots der Welt für Wal-Sichtungen, ob von Land oder zu Wasser: Alles dreht sich um Wale.
  • Stadtführungen in der City oder in den Townships.
  • Nicht vergessen: Kapstadt bei einem Bummel kennenlernen und am Abend in der Hafenanlage Alfred & Victoria flanieren. Es gibt hier viel zu sehen und zu erleben.

Wem die Umgebung von Kapstadt zu teuer und zu quirlig ist, der weicht aus nach Pringle Bay oder an die False Bay nach Strand und Gorden.

Südlich von Kapstadt

Zum Flug lässt sich sagen, er war angenehm und es gab Schnittchen und bei der Landung hatten wir einen kurzen Blick auf den Tafelberg. Nach der Landung ging alles recht flott, dank Corona war es hier recht entspannt und keine langen Schlangen beim Autoanbieter.

Auf geht’s Richtung Süden nach Pringle Bay und auf geht’s unverhofft in die, ja da bin ich mir nicht sicher, waren das hier die Townships? Glaubt man den Einheimischen, sollte man diese möglichst meiden. Tja - wem sagt man das, wir sind jetzt nun hierein geraten. Wir haben einfach den Abzweig auf die N2 verpasst und dann kommt ja immer „… neue Route wird berechnet…“ und da haben wir den Salat. Die Hauptstraße ist voll. Auto an Auto. Aus zwei Spuren werden auch mal drei und der Bürgersteig ist auch prima, um einen Bus zu überholen. Menschen, die keine Angst vor fahrenden Autos haben, und viel Polizei! Jetzt bloß nicht irgendwo abbiegen und sich weiter ins Chaos verirren. So - geschafft. Kapstadt und die Vororte liegen hinter uns. Jetzt wird es wieder malerisch!

Pringle Bay

Starker Wind begrüßt uns beim Aussteigen. Ja fast schon ein Sturm weht uns um den Kopf, grrr…, und immer diese Haare im Gesicht. Obwohl es immerhin 28 Grad sind, sehne ich mich nach einer Mütze und wenn wir schon dabei sind, auch nach meiner Fleecejacke. Aber schon stehen wir in unserem gemieteten Haus und werden herzlich von den Vermietern mit einem selbst gemachten Likör begrüßt.

Ein schönes, gemütliches Haus erwartet uns hier mit einer Küche, die Utensilien für ein ganzes Dorf bereithält, drei Schlafzimmer, einem Wohnzimmer mit Kamin und drei Terrassen. Von der im oberen Stockwerk, da ist auch das dritte Schlafzimmer, hat man sogar Meerblick. Alles ist ganz wunderbar und wir fühlen uns wohl wie immer…

Da es Freitagabend ist, sind viele Wochenendausflügler im Ort. Wenn ich „viel“ schreibe, ist das aber nicht das gleiche viel wie bei uns im Sommer im Schwimmbad. Es gibt einige Restaurants im Ort, die aber nicht alle täglich geöffnet sind. Also beschließen wir noch rasch, einen Tisch zu reservieren. Unsere Vermieter haben uns das Bistro 365 empfohlen und es war eine gute Wahl, auch wenn es recht voll war. Das Essen war köstlich.

Am Abend saßen wir noch etwas auf der unteren, kleinen, windgeschützten Terrasse und der Wein floss in Strömen. Wir spielten wie fast jeden Abend Domino, hätte ich auch nicht gedacht das ich mich mal dafür begeistern könnte. In der Nacht heult der Wind über das Dach und ich kuschle mich zufrieden in meine Decke ein und freue mich schon auf morgen, denn da geht es zu den Pinguinen.

Tag 12

Ich öffnete die Augen und dachte sofort: PINGUINE!!! Ein Blick zur Seite sagte mir, dass mein Freund noch schlief. Dieses Problem (Anm. d. Freundes: welches?) ließ sich schnell lösen und nach dem Duschen und einem Kaffee ging es auch schon los. Der Wind hatte nachgelassen und es war ein warmer, etwas wolkiger Morgen. Unser Ausflug ging ins sieben Kilometer entfernte Betty’s Bay zu der eher unbekannten Pinguin-Kolonie. Ich liebe Pinguine und könnte Sie stundenlang beobachten. Für ein kleines Eintrittsgeld kann man über Holzstege laufen, um sie am Strand oder in den Wellen zu beobachten. Ohne Eintritt darf man auf der anderen Seite der Bucht auf einem kleinen Weg an der Kolonie vorbeilaufen oder sich auf eine der Bänke setzen. Sie sind hier nicht eingezäunt, die Begrenzung besteht aus dichten Büschen, in denen alle paar Meter ein kleiner Durchgang für die Tiere ist. So hält man die Menschen fern und die Pinguine können sich zurückziehen. Was nicht bedeutet, dass die Pinguine nicht selbst rauskommen und besonders gern am frühen Morgen eine Wanderung durch den Ort unternehmen. Wer hier lebt, lebt mit Pinguinen, ob auf der Straße, im Garten oder vor dem Café. Da wir schon, dank mir, recht früh hier und noch alleine waren, kamen uns schon einige Pinguine von ihren vom morgendlichen Spaziergang entgegen. Alleine oder zu mehreren watscheln sie auf der Straße entlang auf dem Weg zurück zum Strand. Wir stehen ganz still da, kein Wort keine Zuckung und es scheint als wenn sie uns nicht wahrnehmen und sie laufen direkt an uns vorbei. Sind die süß, ich könnte ewig zuschauen, aber langsam wird es hier voller und die Pinguine ziehen sich weiter zum Strand zurück, den wir nicht betreten dürfen.

Auf dem Rückweg gehen wir noch einkaufen und nehmen ein kleines Frühstück zu uns: Selbstgemachten Gemüse Pie, sehr lecker. Am Nachmittag laufen wir den Strand entlang und springen kurz in die Wellen des dann mal doch ganz schön kalten Atlantiks, brrr…, außerordentlich erfrischend.

Tag 13

Der nächste Tag beginnt heiß und sonnig, aber wir sind voller Tatendrang und wollen eine leichte Wanderung wagen. Als es dann um 9 Uhr losging, war es eigentlich schon zu spät dafür. Wir fuhren durch den Ort zum Hangklip Park und kehrten schon nach zwei Stunden wieder um, fix und fertig. Der Weg steigt leicht zum Hausberg an, die Landschaft wirkt auf dem ersten Blick karg, aber sieht man genauer hin, dann erkennt man unzählige verschiedene Pflanzen, die farbenfroh in Blüte stehen.


In den fernen Baumwipfeln erkennen wir Bewegung: Es sind Affen, die dort von Ast zu Ast turnen. Ihr Kreischen ist weit zu hören. Die Temperatur bringt uns langsam zum Schwitzen, der Weg wird enger und steiniger und in meinen Gedanken sind da plötzlich Schlangen: Eine schöne Puffotter oder eine Speikobra, die mich gleich anspringt, und schon habe ich keine Lust mehr zum Laufen. Wir quälen uns noch einige Meter den Hang hoch und dann kehren wir endlich um. Es sind nicht nur die Schlangen in meinem Kopf, es ist auch definitiv zu heiß geworden Nach dieser zweistündigen Wanderung und bei mittlerweile 35 Grad gönnen wir uns eine lange Mittagspause mit einem kleinen Mittagsschlaf in unserem gemütlichen Häuschen. Dann sind wir wieder fit, um uns in die Wellen zu stürzen, bis zum Sonnenuntergang bleiben wir am Strand und genießen das süße Nichtstun.