Zurück zum Limpopo in Botswana

Nach neun Tagen verlassen wir Zimbabwe Richtung Botswana. Wie war Zimbabwe, bin ich enttäuscht? Niemals bin ich enttäuscht. Ja, die Unterkünfte waren nun wirklich nicht besonders, es hat viel geregnet und es gab weniger Tiere als erhofft. Aber im großen ganzen war es toll. Manchmal klappt nicht alles 100%, so ist das halt. Die Erfahrung war super und ja, ich würde wieder hierher kommen, nur vielleicht nicht gerade in der Regenzeit. Ich hoffe, dass der Tourismus wieder anlaufen und Geld in den Hwange Park bringen wird. Er ist wirklich noch (oder schon wieder?) wild und wunderschön.

Noch sind wir mitten drin im Urlaub. Die Grenze nach Botswana ist fast erreicht und da stehen sie auch schon wieder… Polizeiblock. Diesmal halten wir unsere roten deutschen Reisepässe schon vom weiten am ausgestreckten Arm aus dem Fenster. „Diplomats“ Gemurmel, wir werden durch gewunken. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir unseren aus Deutschland mitgebrachten schwarz-rot-gelben WM-Seitenspiegelüberzug aufgezogen hatten?

Die Grenze, Ausreisen aus Zimbabwe… Einreisen nach Botswana. Es dauert. Hierhin zum parken, dorthin zum anstellen und warten, es ist voll, aber auch sehr unterhaltsam. Ein Mann mit schwarzem Zylinder auf dem Kopf, einer lila Weste und spitzen Halbschuhen an den langen Beinen fängt an zu singen, alle grinsen sich eins. Da ist eine korpulente Frau im roten, engen Paillettenkleid, die ihren wesentlich kleineren Mann hinter sich herzieht und dabei laut schimpft. Es wirkt fast wie ein Wanderzirkus. Ja, Langeweile kommt hier nicht auf und irgendwann haben wir es alle nach Botswana geschafft.

Wildpark Tuli Block am Limpopo Fluss

In Francistown übernachten wir dieses Mal in einem Hotel, im Diggers Inn. Ein schönes Zimmer und nebenan ein Restaurant mit Burger, Spareribs, Chips und frischen Salaten, yeahhh.

Am frühen nächsten Morgen sind wir unterwegs zum Wildpark Tuli Block an der Grenze zu Südafrika, getrennt durch den Limpopo Fluss. Wir kommen gut durch und erreichen am Nachmittag das Molema Camp. Kleine saubere Hütten oder Campingplätze gibt es hier. Schon bei der Anfahrt stehen unglaublich viele Elefanten neben uns in den Büschen. Unsere Hütte hat einen Blick auf den Fluss und am Tage dürfen wir auch auf dem Strand ein wenig auf und ab laufen „aber immer auf das Umfeld achten, nicht weit laufen und auf gar keinen Fall im Dunklen!!!“ Zum Kochen fahren wir zum Haupthaus. Dort ist die gut ausgestattete Küche. Wir sind die einzigen Gäste und es ist sehr romantisch, abends am Lagerfeuer zu sitzen in den Sternenhimmel schauen und von einer Zigarette träumen.

Und da war sie auch wieder, die Regenzeit: Die Schotterpisten sind vom Regen aufgeweicht und aus den Sandpisten sind Schlammpisten geworden. Der schwere Schlamm wird von einer mehrere Zentimeter dicken Glitschschicht bedeckt. Da kommt auch unser Hilux im 4x4-Modus kaum noch durch. Fahrten im Park sind nur eingeschränkt möglich. Der Motloutse River, ein Nebenfluss des Limpopo, führt reichlich Wasser und ist so nicht mehr zu überqueren, Schade.

Wenn wir nach unseren Ausflügen zu unserer Hütte zurückkehren, ist die Terrasse von Pavianen belagert, die alles auseinandernehmen, wir sind darauf vorbereitet und lassen draußen nichts liegen. Bei unser Ankunft verschwinden die Affen unter Protest  und kreischen in die umliegenden Büsche und Bäume. Mit Einsetzen der Dunkelheit verschwinden die Geräusche des Tages und die Nacht bringt ihr eigenes Leben hervor. Es raschelt und kratzt auf unserem Dach, ein Wispern, ein tiefer Schrei, ein heiseres Krächzen, wir liegen in unserem Bett und fragen uns, was da über uns so vor sich geht und ob es beißen oder stechen kann.

Am frühen Morgen stoßen wir auf dösende Hyänen, vielleicht noch satt vom großen Fang in der Nacht, Sie lassen sich absolut nicht von uns stören. Immer wieder treffen wir auf Elefanten, die unseren Weg kreuzen und uns nicht beachten.

Sobald die Morgendämmerung beginnt, wird es wieder still über uns, jetzt erwachen die Paviane, laut beginnt ihr Tag. Sie kommen von den Bäumen und trollen sich spielend und schreiend in die Landschaft. Nach nur drei Nächten müssen wir auch schon wieder weiter. Schön war es hier.