Iguazu

Tag 8 - Flug zu den Iguazú Wasserfällen

Ein endlos langer Tag steht uns bevor, bei dem wir das ganze Land durchqueren. Um 7:00 Uhr werden wir von dem Transportunternehmen Las Lengas abgeholt – sehr pünktlich. Es geht zum Flughafen von El Calafate, wieder 3 Stunden durch die weite Landschaft. Hier warten wir erst einmal 3 Stunden, bis um 13:00 Uhr unser Flug nach Buenos Aires startet, wo wir auch noch mal 3 Stunden Zeit absitzen. Um 19:30 Uhr hebt die Maschine nach Puerto Iguazú ab, von wo uns dann um 21:00 Uhr ein Taxi in das gebuchte Hotel bringt. Das Erste, was uns auffällt: Es ist schwül-warm, wir sind in den Tropen. Unser Hotel, La Aldea de la Selva, liegt etwas außerhalb des Ortes. Die Bungalows sind im Dschungel versteckt und recht hübsch. Hier werden wir die nächsten 4 Tage verbringen und uns die Fälle von der brasilianischen und argentinischen Seite ansehen. Ein Auto braucht man hier nicht unbedingt – zu Fuß erreicht man den Bus, mit dem man zum Busbahnhof kommt. Die Bar ist noch geöffnet, und wir gönnen uns in leichter Bekleidung einen leckeren Mojito auf der Terrasse.

Tag 9 - Ein Regentag in Puerto Iguazú

Der nächste Morgen ist enttäuschend: Es regnet. Och nein, wir wollten doch einen Pooltag einlegen und einfach mal faulenzen, und nun das. Was tun? Wir beschließen, in den Ort Puerto Iguazú zu fahren – das mit dem Bus klappt gut. Wir versprechen uns viel von dem touristischen Ort: Boutiquen, Cafés und so. Aber die Realität ist anders – es gibt nicht allzu viel zum Bummeln, und nette Cafés finden wir auch nicht. Durch den Regen sind die Straßen teilweise überschwemmt, und die meisten Restaurants öffnen erst am Abend. Nach kurzer Zeit fahren wir zurück, und was nun? Wenn es langweilig wird, kann man sich auch mal etwas streiten – das kommt schon mal vor, wenn man jeden Tag zusammen ist. Am Nachmittag hört der Regen auf, und unser Streit ist vergessen. Ich weiß auch nicht mehr, warum er überhaupt entstanden ist. Wir beschließen, einen kleinen Spaziergang in der Umgebung zu machen, entdecken aber nichts Aufregendes.

Tag 10 - Auf nach Brasilien

Heute fahren wir auf die brasilianische Seite zu den Iguazú-Fällen. Der Bus bringt uns zum Busbahnhof, und hier geht es weiter mit dem Bus der Firma Rio Uruguay nach Brasilien. Die Fahrt kostet hin und zurück 4 Euro, und es sind nur ein paar Kilometer. Dann ist da aber noch der Grenzübergang – hier steigen wir alle aus, um unsere Ausreise im Pass abstempeln zu lassen. Dann wieder alle in den Bus, 500 Meter weiter wieder alle raus, um die Einreise nach Brasilien stempeln zu lassen. Da wir nicht die Einzigen sind, dauert es fast eine Stunde, bis alle wieder im Bus sitzen und die Fahrt weitergehen kann. Am Eingang werden wir abgesetzt, wir fragen noch nach den Rückfahrzeiten, und dann geht's in den Park. Der Eintritt kostet 22 US-Dollar, und zu den Fällen kann man laufen oder mit einem Bus fahren. Leider ist es noch immer bewölkt, aber dafür ist es warm und trocken. Wir sind mega gespannt.

Um es kurz zu erwähnen: Regenkleidung ist hier eine wirklich super Idee. Schon lange bevor man die Fälle sieht, hört man das Tosen der enormen Wasserkraft. Dann gibt der Wald den Blick frei auf ein grandioses Naturschauspiel – die Iguazú-Wasserfälle. Nur von der brasilianischen Seite aus kann man die Fälle in ihrer vollen Länge erfassen. Sie sind nicht die höchsten Fälle der Welt, aber wohl die größten. Mit 20 großen Fällen und über 200 kleineren Fällen sind sie eine einzigartige Naturschönheit. Wir kommen gar nicht aus dem Staunen heraus, ist das schön. Auf gepflegten Wegen geht es vorbei an den Fällen – mal ganz nah, und dann wieder fern. Gut, dass wir unsere Regenponchos dabei haben – bei ganz nah an den Fällen ist man auch ganz nah an der Gischt.(55)(56) (57) (58) (59) (60) (104)

Wir sind hin und weg, das war ein schöner Auftakt bei den Iguazú-Wasserfällen, und wir sind schon gespannt auf morgen. Zum Abschluss gönnen wir uns noch einen Kaffee im Luxushotel Belmond. Das Hotel liegt als einziges auf dem Gelände des Parks, und man kann zu Fuß zu den Fällen laufen. Die Zimmer sind nicht günstig, aber der Kaffee schon – gerade mal 2,50 Dollar für einen Cappuccino.

Tag 11 - Iguazu, Argentinien

Die Sonne strahlt, und wir sind voller Erwartung auf den heutigen Tag. Wir leisten uns ein Taxi, weil wir keine Lust auf Busfahren haben und so sind wir auch schneller. Der Eintritt hier kostet umgerechnet 25 Euro in bar, bitte keine Kreditkarte. An der Kasse erhält man eine Wegkarte, in der die Viewpoints eingetragen sind. Durch den großen Park kann man mit einer Bimmelbahn fahren. Mensch, das ist hier wie in Disney World, gleich läuft Minnie über die Straße. Statt Minnie laufen hier massenhaft Nasenbären durch die Gegend, und weil sie gut angefüttert sind, haben sie keinerlei Scheu mehr vor dem Menschen. Wir verzichten auf die Bimmelbahn und laufen alles ab. Es ist ganz großes Kino in diesem Park, ein Traum wird für uns beide wahr.(61)(62)

Die Wege schlängeln sich durch den grünen Dschungel, und immer wieder hat man einen neuen spektakulären Ausblick auf einen der Fälle. Der Himmel ist blau mit kleinen weißen Wölkchen, die Luft ist feucht und erfüllt vom Surren der verschiedensten Insekten. Vögel und bunte Schmetterlinge kreisen über und um unsere Köpfe. Das ist besser als Disney World und auch billiger, hier ist alles echt. Auf der Karte entdecken wir den Garganta del Diablo / den Teufelsschlund. Da wollen wir hin. 3 Kilometer sind es zu Fuß, besser als anstehen und in die volle Bimmelbahn steigen. Man läuft vorbei an diversen Wasserfällen, verfolgt von eher aggressiven Nasenbären, die Fressen von uns haben wollen, wir aber nichts dabeihaben.(63)(64)(65)(66)

Über einen reißenden Fluss führt eine lange Brücke, dann kommt man auf eine kleine Insel, und dann ist man fast da. Schon von weitem donnert es gewaltig, und man sieht die Gischt in alle Richtungen spritzen. Und dann blicken wir in die Teufelsschlucht, und wow, halb Argentinien scheint hier zu sein. Um auf die Plattform zu gelangen, muss man sich anstellen. Dann stehen wir vor dem Wasserfall, von dem enorm viel Wasser 700 Meter in die Tiefe fällt. Der Druck haut uns die Gischt um die Ohren, es ist laut, und ich traue mich kaum, die Kamera zu zücken, und später sieht man nur Gischt auf den Fotos. Eine lustige Männertruppe macht Gruppenfotos, und alle sind anschließend nass bis auf den Schlüpfer, vermute ich mal. Zurück geht es dann doch mit der Bimmelbahn zum Ausgang. Leider haben wir keine Bootsfahrt mehr unternommen, es war alles schon ausgebucht, wie schade.

Im Anschluss haben wir einen Termin bei Avis am Flughafen. Unser Mietwagen ist ab heute gebucht. Ein Auto in Argentinien zu mieten, ist nicht ganz billig, aber für die nächste Strecke brauchen wir eins. Wer das möchte, kann auch mit Bussen durch das Land reisen, aber wir mögen das eher nicht. Wir bekamen einen Renault Logan, äh, was ist das, sieht aus wie ein Polo aus den 80er Jahren, na nicht das neuste Modell. Aber er fährt, und das reicht auch aus. Für 600 Euro die Woche, wahrlich kein Schnäppchen. Am späten Nachmittag ist noch Zeit, um in den Pool zu springen. Heute war mal ein richtig heißer, schwüler Tag.