Nach Plettenberg
NEIN ich will nicht, ich kann nicht glauben, dass die Reise sich dem Ende zuneigt. Für mich könnte es immer so weitergehen. Meine Möbel rufen nicht nach mir und ich möchte weiterziehen. Aber wie sagt man: Nach der Reise ist vor der Reise und ein bisschen Geld muss ja auch wieder in die Kasse. Die Fahrt zur letzten Nacht führt uns nach Francis Bay, rund 100 Kilometer vom Airport Port Elisabeth entfernt.
Auf dem Weg von Knysna nach Plettenberg Bay gibt es einige nette Padstals, was war das noch gleich, so etwas Ähnliches wie ein Hofladen. Die Auswahl für einen Kaffeestopp fällt nicht leicht. Wir bleiben am Glorified Farmstall hängen.
Der vordere Teil des Ladens ist voll mit Kleidern und Accessoires des täglichen Lebens. Vielleicht nicht jedermanns Geschmack, aber durchaus sehenswert. Zumindest für mich, für meinen Freund weniger. Er rollt mit den Augen und murmelt so was wie „Was für ein Zeug…“ und läuft gleich ins Café durch. Ich stöbere noch ein wenig, finde aber nichts, was ich kaufen möchte. Wie schade, endlich mal ein hübscher Laden offen und ich finde nichts. Hinter dem Haus gibt es einen Spielplatz für die kleinen Gäste und einen Teich mit Bänken für die älteren Gäste. Ich möchte hier nochmal anmerken, dass - egal wo man ist - die Geschäfte, Restaurants, Cafés und Padstals alle ohne Ausnahme sehr gepflegt sind. Ob im Verkaufsraum oder auf den Toiletten: Alles ist sehr sauber.
Unser nächster Stopp ist die zweit(?)-höchste Bungee-Sprungstelle der Welt und wohl auch die schönste, von einer Brücke geht es 215 Meter in die Tiefe. Die Werbung lockt mit „something for everyone“. Haha, nicht für jeden, für mich auf gar keinen Fall, nicht für alles Geld und gute Worte. Zuschauen ist auch sehr spannend!
Weiter geht es entlang der Garden Route, die für uns etwas enttäuschend ist. Auf weiten Strecken sind die Wälder abgeholzt. Wo aufgeforstet wurde stehen Plantagenhölzer in Monokultur. Das ist nicht der Garten, den man sich vorstellt. Wir fahren am Tsitsikamma National Park vorbei. Vorbei eigentlich nur an dem Abzweig. Bäume sehen wir hier keine, da muss man noch einige Kilometer fahren. Dort angekommen ist es dann ziemlich schön. Viele Wanderwege im Wald, schöne Buchten mit Blick auf das Meer und Hängebrücken. Ich kenne dort nur die Gegend um die Suspensions Bridge. Sehr zu empfehlen, wenn man keine große Wanderung vorhat. Auch werden dort geführte Kajak Adventures Touren angeboten. Irgendwann wird die Landschaft flacher und ländlicher. Man denkt an Norddeutschland und dieser Eindruck verstärkt sich noch, als am Horizont Windkrafträder auftauchen.