Marloth Park

Marloth ParkDer Marloth Park ist ein privates Naturschutzgebiet und gleichzeitig ein Ferien-Resort. Hier findet man hervorragende Ferienhäuser und kleine Lodges, einige Restaurants, zwei kleine Supermärkte, eine Spaßbad und eigentlich alles was man braucht. Direkt an den Park schließt sich der Wildpark Lionspruit Game Reserve an, ein kleiner Game Park auch mit Löwen. Die Straßen dort sollen dort sehr schlecht sein und Tiersichtungen eher spärlich. Hier im Marloth gibt eine Hauptstraße, die geteert ist. Der Rest sind kleine Naturstraßen. Die hübschen Häuser stehen hier nicht dicht in Reih und Glied, sondern sie sind sehr weit verteilt, so dass man viel Privatsphäre hat. Das Allerbeste aber sind die wilden Tiere, die hier herumstreunen: Antilopen, Zebras, Giraffen, Gnus, Strauße und Warzenschweine bewegen sich frei auf dem gesamten Gelände und es ist ganz normal, dass man auf Spaziergängen auf Sie trifft. Auch ist es nicht ungewöhnlich, dass sie vor den Häusern stehen und aus dem Pool trinken. Das gesamte Areal liegt direkt neben dem Kruger Park und ist nur durch den Crocodile River und einen Maschendrahtzaun von diesem getrennt. Löcher im Zaun sollten nicht sein, können aber vorkommen. Und daraus erklärt sich, warum man nicht im Dunklen spazieren geht. Schon bei meinem Ersten Besuch hier war ich total begeistert von diesem Ort. Und darum sind wir wieder hier und erneut fünf Nächte in einem eigenen, ein Reet gedeckten Haus mit zwei Schlafzimmern, einem schönen Pool und einer Aussichtsplattform im ersten Stock, I love it! Anton erwartet uns schon zur Schlüsselübergabe. Er verwaltet das Haus und kümmert sich um alles, sozusagen der gute Geist des Hauses.

Marloth ParkWas für ein abwechslungsreicher Tag! Jetzt schnell duschen und dann geht’s zum Abendessen in die Amazing Kruger View Lodge. Am schönsten ist es hier zum Sonnenuntergang, zur Cocktailstunde, mit Blick auf den Crocodile River und den Kruger Park. Mit einem Fernglas kann man Tiere am Fluss beobachten, die nach einem heißen Tag zum Trinken kommen.

Greater Kruger Park

Wir verbringen einige Tage im südlichen Teil des Kruger National Parks, einem sehr beliebten Teil des Greater Kruger Park mit besonders vielen Tieren. Also wieder um 4 Uhr 30 aufstehen. An einem Tag, nein anders, schon wenn man auf den Park zufährt, muss man über eine schmale Brücke und dort wird man schon von mehreren Augen beobachtet.

Kurz hinter dem Eingang erschließt sich eine weite Landschaft, in der eigentlich immer Zebras, Gnus und Impalas grasen, wo Warzenschweine auf der Suche nach Knollen und Wurzeln sind. Mit etwas Glück sieht man noch ein verspätetes Nilpferd zum Fluss laufen, das war in der Nacht zum Gras fressen unterwegs. In der Ferne läuft ein einzelner Elefant. Wohin eigentlich?

An dem einen wirklich frühen Morgen waren wir auf der Hauptstraße unterwegs von Crocodile Camp in das Lower Sabie Camp unterwegs und hatten eine, wie ich glaube, sehr seltene Begegnung: Schon von weitem sahen wir ein Auto am Straßenrand stehen und aus dem Fenster ragte ein Mega-Teleobjektiv. Langsam näherten wir uns und stoppten neben ihm und sahen erst einmal nichts. Doch plötzlich kamen zwei Hyänen aus einer Mulde unter der Straße hervor. Die eine trug etwas Schwarzes in der Schnauze, iihhh ist das etwa Jagdbeute? Vorsichtig trug sie es hin und her und setzte es dann im Gras ab und da sah man auch, was es war… eine Baby-Hyäne, sicher kaum ein paar Tage alt, wie süß ist das denn! Hyänen sollen ja ganz liebevolle Eltern sein und die beiden hier ließen es nicht aus den Augen. Wenn das Kleine zu weit tappelte, war die Mutter gleich zur Stelle es wieder ins Gras zurück zu setzten. Ich weiß, viele finden Hyänen absolut abstoßend, aber ich mag sie gerne. Habe ich die Wahl, einen Löwen zu beobachten oder Hyänen, wähle ich Hyänen.

Irgendwann sind die drei so tief in ihrer Grube verschwunden, dass wir Abschied nehmen und weiterfahren. Bye bye, kleine Hyäne!

Ein Baby-Elefant! Ja, die Regenzeit ist auch Babyzeit im Park. Das ist wirklich ein großer Vorteil, überall wimmelt es von den Kleinen, der Kindergarten ist bei vielen Tieren eröffnet. Dieser Kleine stand geschützt zwischen den Beinen seiner Mama und abgeschirmt von seinen Tanten.

Als wir noch dem Kleinen zuwinkten, hielt ein Hilux neben uns und gab uns den Tipp, noch mal 5 km zurückzufahren. Da wären zwei männliche Löwen auf der Straße. Na dann, tschüss kleiner Elefant, hallo Löwen! Nach noch nicht einmal fünf Kilometern sahen wir sie auch schon kommen. Unruhig schienen sie zu sein, als suchten sie etwas. Immer wieder liefen sie ins Gras, schnüffelten und ließen tiefes Grollen vernehmen. Bin ich froh, im Auto zu sitzen. Die Autos scheinen sie nicht wahrzunehmen. Auch nicht das geöffnete Fenster, liefen sie doch direkt daran vorbei. Das Schauspiel dauerte gerade mal fünf Minuten und dann waren Sie auch schon wieder im Busch verschwunden. Wir warteten eine Zeitlang aber Sie ließen sich nicht mehr blicken.

Ich hatte mal ein Erlebnis, da saßen neben uns in einem offenen Safari Jeep ein älteres Ehepaar hinten auf der Bank und um unsere Autos liefen die Löwen herum. Das Ehepaar war darüber nicht amüsiert, ängstlich beäugten sie das Geschehen und sahen wohl schon den Löwen zum Sprung ansetzten. Aber der Fahrer hinter seinem Lenkrad sah ziemlich gelangweilt und entspannt aus und kaute auf einem Grashalm. Was ich damit sagen will ist, soweit man es mir einmal erklärt hat, dass die Tiere nur das Auto riechen, egal ob offen oder nicht. Aber man sollte sich lieber nicht hinausbeugen oder sogar aussteigen.

Nach diesen Erlebnissen sind wir noch ganz begeistert. Was für ein Start gleich am ersten Tag. Das kann man ja kaum noch toppen!

Gegen Mittag erreichen wir das Camp Lower Sabie mit dem Restaurant Mull&Beans. Normalerweise ist es hier richtig voll mit Tagesgästen und auch die Bungalows muss man lange im Voraus buchen. In diesen Zeiten, die Reisebeschränkungen wurden gerade aufgehoben, ist es angenehm wenig besucht. In dem Restaurant suchen wir uns einen wunderschönen Platz unter dem Sonnenschirm und mit einem faszinierenden Blick auf den Fluss. Während unten am Fluss sich Elefanten und Büffel tummeln schiebe ich mir ein Stück Lemone Tarte in den Mund und genieße die leichte, kühlende Briese.

Später ziehen wir weiter und erkunden die Gegend um Lower Sabie. Da ist zum Beispiel der Aussichtspunkt Ntandanyathi. Von hier oben kann man mit Glück Nilpferde sehen oder zumindest hören. In diesem Gebiet sind auch oft Büffelherden zu sehen.

Am Abend sitzen wir auf unserer Terrasse, nachdem wir auf dem Deck der Jabula Lodge ein ausgezeichnetes Essen hatten. Der Tag war heiß und jetzt ist es ganz schön schwül geworden. In der Ferne zucken Blitze am Himmel. Wird es Regen geben? Ich bin schon sehr früh am Morgen wach, es ist noch nicht einmal hell, die Nacht war warm und ich habe unruhig geschlafen. Ich mag diesen Übergang, in dem es scheint, als wenn alles für eine kurze Zeit stillsteht, bevor mit der Morgendämmerung der Tag aufs Neue beginnt. Es gab wohl keinen Regen, jedenfalls hat er keine Spuren hinterlassen. In den Büschen neben unserem Haus sehe ich schemenhaft einige Zebras, die sich entfernen.

Nachdem mein Freund aufgestanden war und wir unseren Kaffee hatten, unternahmen wir von unserem Haus aus einen Spaziergang durch den Marloth Park: Vorbei an Kudus-Antilopen, die eigentlich ganz neugierig waren und nicht gleich wegliefen (vielleicht erwarteten sie auch Leckerlies). Dann die Warzenschweine, die von uns definitiv nichts wollten, und scheu mit senkrecht aufgestellten Schwänzchen davonrannten. Bis hin zu den total relaxten Giraffen, die sogar ein Nickerchen auf dem Weg machten.

Weiter ging es am Zaun zum Kruger Park vorbei, ohne Sichtung von Tieren, aber mit der Erkenntnis, dass es große Löcher unter dem Zaun gibt. Im Amazing Kruger View bekamen wir ein kleines Frühstück, das hier nie klein ist und von „leicht“ will ich gar nicht erst reden: Eher so das Englische mit allem, was es da halt gibt.

So ein Spaziergang ist schon unglaublich. Vor allem, wenn man bedenkt, wie froh man in Deutschland ist, mal einem Reh aus der Ferne zuzusehen, meist aus dem Auto oder Zug. Und hier spaziert man an allen vorbei. Es ist nur wichtig, den Abstand zu bewahren und eine Fluchtmöglichkeit (ihnen und auch uns) zu lassen. Es sind wilde Tiere und man weiß nie, wie sie wohl reagieren werden.

Zurück im Haus blieben wir einige Zeit am Pool und mit den Gedanken „in Deutschland sind es jetzt vielleicht Null Grad und Graupelschauer“ konnten wir es so richtig genießen. Am späten Nachmittag fuhren wir wieder in den Kruger Park. So in etwa verbrachten wir auch die nächsten beiden Tage: Morgens Kruger Park, mittags Pool, nachmittags im Marloth Park spazieren gehen, Sundowner mit Gin im Amazing Kruger View und Abendessen in einem der anderen Restaurants. So lässt es sich leben, nur der Tag müsste mehr Stunden haben. Die Gegend um Crokodile Bridge und Lower Sabie ist mit vielen kleinen Straßen, man nennt sie Pads, durchzogen und man kann täglich eine andere Route wählen. Es gibt Flüsse und Brücken, Aussichtspunkte zum Aussteigen (sicher eingezäunt) am Fluss oder auf dem Hügel, meist mit Sitzbänken.

Dann heißt es Abschied nehmen vom Kruger National Park. Ja ich gebe zu, ein wenig traurig bin ich schon, aber ich werde wieder hierherkommen, irgendwann.

Es ist 2023 und wir haben jetzt ein eigenes Haus im Marloth Park!!!

Zwei Jahre später - der Marloth Park hat es uns angetan. Wir haben beschlossen, uns hier ein Ferienhaus anzuschaffen und da ist es jetzt:

Greater Kruger View, Luxury Bush Villa